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Die Bundesautobahn 7 (Abkürzung: BAB 7) – Kurzform: Autobahn 7 (Abkürzung: A 7) – ist die längste deutsche Autobahn. Sie ist rund 961 Kilometer lang und verläuft von der dänischen Grenze über Hamburg, Hannover, Kassel, Würzburg, Ulm nach Österreich.

Geschichte[]

Diese Autobahn löste als Fernverbindung die Reichs- bzw. Bundesstraßen 76, 77, 205 und 4 (Flensburg–Hamburg), 3 (Hamburg–Kassel) und 27 (Göttingen–Würzburg) ab, die ihrerseits auf mittelalterliche Vorläufer zurück gingen. Auf der Strecke zwischen Flensburg und Hamburg folgt sie beispielsweise dem historischen Ochsenweg und kann hinsichtlich der Bedeutung als Handelsroute von Skandinavien nach Süden als seine Nachfolgerin bezeichnet werden. Planungen einer Schnellstraße von Hamburg in Richtung Süden gab es im Rahmen der HaFraBa ab 1926. Dieses Projekt gilt als Vorläufer der A 7 zwischen Hamburg und dem Hattenbacher Dreieck.

Göttingen bis Bad Hersfeld (1937–1941)[]

Der erste Streckenabschnitt wurde 1937 zwischen Kassel und Göttingen in Betrieb genommen.

Bad Hersfeld bis Würzburg (1937–1954)[]

Für den Abschnitt Bad Hersfeld–Würzburg (Strecke 46) entstanden in der Zeit von 1937 bis 1939 diverse Brückenbauwerke. Kriegsbedingt wurden die Arbeiten dann jedoch eingestellt, so dass damals in diesem Bereich noch kein Abschnitt als Autobahn freigegeben werden konnte. Einige Brückenbauten der Strecke 46 sind im Spessart erhalten geblieben und unter Denkmalschutz gestellt.

Bad Hersfeld bis Würzburg (1965–1968)[]

In den 1960er Jahren wurde die A 7 dann auf leicht veränderter Trasse gebaut. Als Erstes wurde im Jahre 1965 der 10,9 km lange Abschnitt nördlich vom Kreuz Biebelried bis zur Anschlussstelle Würzburg/Estenfeld eröffnet. Es folgten 1966 der angrenzende Abschnitt bis zum heutigen Kreuz Schweinfurt/Werneck und das 14,8 km lange Teilstück zwischen Fulda-Nord und Fulda-Süd. Der nördlichste Abschnitt vom Hattenbacher Dreieck bis Fulda (32 km) und der mittlere Abschnitt zwischen Fulda und Schweinfurt (68 km) konnten letztlich 1968 dem Verkehr übergeben werden.

Hamburg bis Göttingen (1953–1962)[]

Ab den 1950er Jahren wurde die Autobahn zwischen dem Kreuz Horst mit der A 1 südlich von Hamburg und dem Autobahnende bei Göttingen gebaut und abschnittsweise eröffnet. Als erste Abschnitte wurden 1953 die erste 8,7 km lange Richtungsfahrbahn zwischen den Anschlussstellen Nörten-Hardenberg und Northeim-West, und 1954 die 4,8 km lange Verlängerung bis Northeim-Nord freigegeben. Jeweils zwei Jahre später wurde die zweite Fahrbahn in Betrieb genommen.

Der Abschnitt Echte-Seesen wurde am 14. November 1959 freigegeben

Der Abschnitt Seesen-Hildesheim wurde am 15. Dezember 1960 durch Verkehrsminister Seeboom freigegeben.

Ab 1956 wurden die sieben Teilabschnitte zwischen Hamburg und Hannover freigegeben. Als Letztes wurde hier 1960 der 21 km lange Abschnitt zwischen Anschlussstelle Berkhof und dem Kreuz Hannover/Kirchhorst eröffnet.

Ab dem Jahr 1958 wurden die vier verbliebenen Abschnitte dazwischen freigegeben. Der Lückenschluss wurde mit dem 35 km langen Abschnitt zwischen Autobahnkreuz Hannover/Kirchhorst und Anschlussstelle Hildesheim im Jahr 1962 erreicht.

Dänemark bis Hamburg (1969–1978)[]

In den 1960er und 1970er Jahren wurde die Autobahn im Bereich Hamburg und die sogenannte Nordachse bis Dänemark gebaut und dem Verkehr übergeben. Wichtige Meilensteine waren die Eröffnung des Elbtunnels 1975 und der Lückenschluss zur dänischen Grenze im Jahr 1978.

Würzburg bis Kempten (1972–1986)[]

Im „Vorentwurf zu einem Kraftwagenstraßennetz Deutschlands“ der „Studiengesellschaft für Automobilstraßenbau (STUFA)“ von 1926 war eine Fernstraße Würzburg–Ulm–Lindau vorgesehen, Detailplanungen fanden von 1935 bis 1941 statt. 1969 konnten sich die Länder Bayern und Baden-Württemberg auf eine Linienführung parallel zur Bundesstraße 19 einigen.

Ab 1972 konnten dann erste Abschnitte freigegeben werden. Den Anfang machten der Abschnitt Berkheim bis Anschlussstelle Memmingen-Süd (9,4 km), sowie die erste 27,1 km lange Richtungsfahrbahn zwischen Bad Grönenbach und Kempten-Leubas.

Größere Teilabschnitte wurden zwischen Kreuz Biebelried und Anschlussstelle Uffenheim-Langensteinach (34,7 km) 1980, die südliche Verlängerung bis zur Anschlussstelle Feuchtwangen (42,1 km) 1985 und weiter bis zur Anschlussstelle Heidenheim (59,6 km) im Jahr 1987 eröffnet. Da bereits ein Jahr zuvor die letzten 6,8 Kilometer bis zur Anschlussstelle Oy-Mittelberg freigegeben wurden, war die Autobahn damals bereits von Dänemark bis ins Allgäu durchgängig befahrbar.

Kempten bis Österreich (1992–2010)[]

Im Jahr 1992 wurde die A 7 um weitere 4,9 km bis Nesselwang verlängert, im Juli 1999 folgte die Eröffnung des Grenztunnels Füssen nach Österreich mit einer Röhre und zwei Fahrstreifen. Der Tunnel soll die umliegenden Gemeinden vor allem vom hohen Verkehrsaufkommen zur Urlaubszeit entlasten. 2005 wurde eine nördlich daran anschließende erste Richtungsfahrbahn bis zur Kreisstraße bei Gunzenberg eröffnet. Bis September 2009 wurde der Verkehr vom Autobahnende bei Nesselwang über verschiedene Strecken für PKW und LKW zum Grenztunnel geführt, was dort häufig zu Staus führte. Am 1. September 2009 war die offizielle Einweihung des letzten 15 Kilometer langen Teilstücks,[1] das über ein Jahr verspätet und zunächst nur einbahnig freigegeben wurde, da die bauausführende Arbeitsgemeinschaft nicht fristgerecht die Talbrücke Enzenstetten fertigstellen konnte.[2] Die zweite Brückenhälfte soll im Jahr 2010 in Betrieb gehen. Seit dem 2. September 2009 ist die deutsche Nord–Süd Transitautobahn durchgehend befahrbar.

Aktueller Ausbauzustand[]

Dänemark bis Hamburg[]

Die Autobahn ist von der dänischen Landesgrenze bis zum Dreieck Hamburg-Nordwest mit der A 23 vierspurig ausgebaut. Es folgt ein sechsspuriger Abschnitt bis zur Anschlussstelle Hamburg-Bahrenfeld. Danach stehen in Bereich des Elbtunnels acht Fahrstreifen zur Verfügung. Im weiteren Verlauf gibt es erneut sechs Spuren, zwischen dem Dreieck Hamburg-Südwest (A 261) und dem Horster Dreieck (A 1) nur vier.

Hamburg bis Hildesheim[]

Zwischen Hamburg und Hildesheim ist die Autobahn sechsstreifig ausgebaut, mit Ausnahme des rund 40 km langen vierstreifigen Bereichs zwischen Anschlussstelle Soltau-Ost und Dreieck Walsrode (A 27). In diesem vierspurigen Abschnitt können mit einer Verkehrsregelungsanlage nach Bedarf beide Seitenstreifen als jeweils dritte Fahrspur freigegeben werden.

Hildesheim bis Göttingen[]

In diesem Bereich besteht die Autobahn Anfang 2009 trotz des starken Verkehrsaufkommens aus nur vier Fahrstreifen. Lediglich in wenigen Steigungsbereichen steht eine zusätzliche dritte Fahrspur zur Verfügung.

Göttingen bis Bad Hersfeld[]

Zwischen Göttingen und dem Hattenbacher Dreieck ist die Autobahn durchgängig sechsspurig ausgebaut. Südlich von Kassel, sowie zwischen dem Kirchheimer Dreieck und dem Hattenbacher Dreieck gibt es jeweils in Fahrtrichtung Süden einen zusätzlichen vierten Fahrstreifen auf Steigungsstrecken.

Bad Hersfeld bis Österreich[]

Im gesamten südlichen Verlauf der A 7 ist sie vierspurig. Nur wenige Abschnitte sind mit mehr als zwei Spuren pro Richtungsfahrbahn versehen. Die Autobahn endet seit dem 1. September 2009 am Grenztunnel Füssen. Dieser beinhaltet nur eine Röhre mit je einer Fahrspur pro Richtung. Lediglich im Bereich der Talbrücke Enzenstetten ist die A 7 noch zweispurig, bis zur Fertigstellung der zweiten Brücke im Herbst 2010.

Planung und Bau[]

Sechsstreifiger Ausbau der „Nordachse“[]

Ab dem Jahr 2010 soll die A 7 vom Autobahndreieck Bordesholm bis zum Autobahndreieck Hamburg-Nordwest von vier auf sechs Spuren erweitert werden. Die neue „Nord-West Autobahn“ A 20 soll in Höhe Bad Bramstedt über ein Autobahnkreuz an die A 7 angeschlossen werden.

Achtstreifiger Ausbau bei Hamburg[]

Der weitere Verlauf der Autobahn bis zur Anschlussstelle Hamburg-Waltershof südlich der Elbe ist als achtstreifiger Ausbau im Bundesverkehrswegeplan mit dem Status Vordringlicher Bedarf geplant.

Altonaer Überdeckelung[]

Im Zuge der Planung der Erweiterung des Elbtunnels um eine vierte Röhre forderten die Anwohner der Hamburger Stadtteile Othmarschen und Bahrenfeld einen besseren Lärmschutz wegen der zu erwartenden Zunahme des Verkehrsaufkommens. Als Ergebnis einer Studie und vielen Verhandlungen wurde eine drei Kilometer lange Überdeckelung der Autobahn vor der nördlichen Einfahrt des Elbtunnels vorgeschlagen. Auf diese sollten die im Umfeld seit 90 Jahren bestehenden Kleingärten „verlagert“ werden und somit dafür sorgen, dass die durch die Autobahn getrennten Stadtteile wieder zusammenwachsen. Finanziert werden sollte der Bau größtenteils durch Verkauf der bisherigen Kleingartenflächen als Wohn- und Gewerbeflächen.

Sechs- bzw. achtstreifiger Ausbau Soltau bis Hannover[]

Im Weiteren Bedarf mit Planungsrecht ist der sechsstreifige Ausbau der A 7 über die Anschlussstelle Soltau-Ost hinaus bis zum Dreieck Walsrode geplant. Der weitere achtstreifige Ausbau bis zum Dreieck Hannover-Nord befindet sich nur im Weiteren Bedarf.

Sechsstreifiger Ausbau Hildesheim bis Göttingen[]

Der kurze noch vierspurige Teil bis zum Dreieck Salzgitter mit der A 39 ist ebenfalls nur im Weiteren Bedarf. Die Weiterführung bis Göttingen hingegen befindet sich im Vordringlichen Bedarf. Im Bereich der Anschlussstelle Nörten-Hardenberg wird seit Frühjahr 2009 auf einer Länge von 7,2 km bereits ausgebaut. Die Fertigstellung ist für Ende 2012 vorgesehen. Der anschlißende 10,2 km lange Abschnitt bis zur Anschlussstelle Göttingen wird seit 2007 ausgebaut. Die sechsstreifige Verkehrsfreigabe ist hier für Ende 2010 vorgesehen.

Achtstreifiger Ausbau bei Kassel[]

Zwischen dem zukünftigen Dreieck Kassel-Ost mit der A 44 und dem Dreieck Kassel-Süd ist ein Ausbau auf acht Fahrstreifen im Vordringlichen Bedarf, da hier die A 7 und die A 44 parallel geführt werden sollen. Der Planfeststellungsbeschluss für diesen 6,2 km langen Abschnitt wurde im März 2010 erlassen.

Sechsstreifiger Ausbau bei Würzburg[]

Östlich von Würzburg ist zwischen Kreuz Schweinfurt/Werneck und Kreuz Biebelried ein Ausbau auf sechs Spuren im Weiteren Bedarf eingestuft.

Besonderheiten[]

Zwischen den Anschlussstellen Tarp und Owschlag ist die Autobahn auf zwei Abschnitten als Autobahn-Behelfsflugplatz für militärische Zwecke ausgebaut. Bei Rendsburg wird auf der 1498 m langen Europabrücke, der zweitlängsten deutschen Straßenbrücke aus Stahl, der Nord-Ostsee-Kanal überquert.

In Hamburg wird die Elbe im neuen Elbtunnel unterquert, der sich trotz seiner acht Spuren häufig als Nadelöhr zeigt. Der Verkehr wird in einem Bereich bis zu 20 Kilometer vor den jeweiligen Tunneleinfahrten von der rund um die Uhr besetzten Tunnelbetriebszentrale überwacht und gesteuert. Direkt an den Elbtunnel anschließend passiert die Autobahn in sechs bis acht Metern Höhe auf der mit 4359 Metern längsten Brücke Deutschlands, der Hochstraße Elbmarsch, den Hamburger Hafen.

Ein Sonderfall ist die Anbindung an die B 28, die über das Autobahndreieck Hittistetten realisiert wird. Die B 28 ist ab dem Dreieck bis nach Ulm komplett als Autobahn beschildert und als Autobahn gebaut. Obwohl die Anbindung von der A 7 zur Bundesstraße eigentlich eine Anschlussstelle sein müsste, hat man diese Anschlussstelle offiziell als Autobahndreieck bezeichnet.

Einzelnachweise[]


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „Bundesautobahn_7“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 13. März 2010 um 21:30 Uhr (Permanentlink) und steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC-BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Weblinks[]


Brobizz A/S Germany

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