Die Bundesautobahn 2 (Abkürzung: BAB 2) – Kurzform: Autobahn 2 (Abkürzung: A 2) – ist eine deutsche Autobahn. Sie ist rund 473 Kilometer lang und verläuft vom Kreuz Oberhausen mit der A 3 über Dortmund, Hannover, Magdeburg bis zum Berliner Ring.
Geschichte[]
Planung und Bau[]
Die A 2 entstand in den 1930er Jahren als Verbindung von Berlin mit dem Ruhrgebiet und dem Rheinland.
Geplant wurde die Autobahn zwischen September 1933 und Dezember 1934 durch die Autobahnsektionen in Düsseldorf, Hannover und Merseburg. Als Verbindung der Region Rhein-Ruhr wurde die Autobahn bewusst im nördlichen Bereich des Ruhrgebietes geplant, da der Bergbau nach Norden wanderte und man gleichzeitig die Bergsenkungsgebiete meiden wollte. Im Raum Ostwestfalen folgte man den Siedlungsschwerpunkten. Im Bereich Hannovers lag es nah, die Autobahn über eine kurze Route südlich der Stadt vorbei zu führen. Da Hannover zu diesem Zeitpunkt einer der Knotenpunkte des deutschen Luftverkehrs war und der Flughafen im Norden der Stadt lag, entschied man sich aber für eine nördliche Umgehung der Stadt. Hinzu kam, dass im Norden der Güterbahnhof lag, ein Industriegebiet geplant und die Bodenverhältnisse besser waren. Zwischen Berlin und Hannover gab es drei mögliche Varianten, die untersucht wurden. Die nördliche sollte über Stendal führen und im Norden an den Berliner Ring anschließen. Sie stellte die kürzeste Strecke für die in Betracht gezogene Verlängerung in Richtung Stettin und Königsberg dar. Nachteilig war allerdings, dass das durchquerte Gebiet dünn besiedelt war und bereits die Eisenbahn der Hauptverkehrsträger war. Die mittlere Variante tangierte Genthin und Brandenburg an der Havel und zielte auf die Mitte Berlins. Auch hier war das Gebiet dünn besiedelt und bereits durch die Eisenbahn erschlossen. Eine weitere Schwierigkeit war, dass es hier zahlreiche Seen und Moore gab, welche einen Bau erschwert hätten. Die südliche Variante, welche schließlich gebaut wurde, führte durch das am dichtesten besiedelte Gebiet und eröffnete die Möglichkeit einer Verlängerung nach Breslau oder Frankfurt (Oder) und Warschau. Vorgesehen war, auf der gesamten Strecke zwei 3,75 m breite Fahrstreifen je Fahrtrichtung mit einem 4,2 m breiten Mittelstreifen zu bauen. Mit den Betonleitstreifen und den Banketten hatte die Konstruktion eine Breite von 24 m. Ausgelegt wurde sie, ausgenommen der Abschnitt im Teutoburger Wald, für Geschwindigkeiten von mindestens 160 km/h.
Der Bau wurde parallel an insgesamt 12 Stellen durchgeführt. Als erstes wurde am 5. April 1936 der 32 km lange Abschnitt zwischen Braunschweig-West und Lehrte für den Verkehr freigegeben. Drei weitere Abschnitte zwischen Hannover-Ost bis Lehrte (10 km), Braunschweig-Ost bis Helmstedt (43 km) und Werder bis Burg (bei Magdeburg) (85 km) folgten am 17. August 1936. Am 10. Januar 1937 war mit der Verkehrsfreigabe des 55 km langen Abschnittes zwischen Burg und Helmstedt der Berliner Ring mit Hannover verbunden. 1937 konnte auch im westlichen Bereich am 17. Dezember der erste - an die heutige A 3 anschließende - Abschnitt zwischen Kreuz Oberhausen und Recklinghausen eröffnet werden. Das Kamener Kreuz nordöstlich von Dortmund, an dem die A 1 die A 2 kreuzt, wurde am 12. November 1938 zusammen mit dem Abschnitt zwischen Recklinghausen und Gütersloh dem Verkehr übergeben. Es war nach dem Schkeuditzer Kreuz (A 9-A 14) ein zweites Autobahnkreuz in Kleeblatt-Ausführung in Deutschland. Die ebenfalls für diesen Tag vorgesehenen Verkehrsübergabe des Abschnittes zwischen Gütersloh und Bielefeld konnte aufgrund eines Erdrutsches im Teutoburger Wald nicht durchgeführt werden. Erst nachdem am 15. Dezember die Schäden beseitigt waren, konnte man diese Strecke befahren. Am selben Tag wurde der Abschnitt bis Bad Salzuflen und Herford eingeweiht. Tags zuvor hatte man bereits den Abschnitt zwischen Bad Nenndorf und Hannover eröffnet. Somit fehlte nur noch der Abschnitt zwischen Bad Salzuflen und Bad Nenndorf. Dieser wurde am 23. September 1939 eingeschränkt freigegeben. Aufgrund des begonnenen Zweiten Weltkrieges konnte man diesen Abschnitt nur einstreifig fertigstellen. Somit war dieser vorläufig nur für den sogenannten Dienstverkehr vorgesehen. Unter dem Einsatz polnischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener wurde dieser Abschnitt bis zum 14. November 1940 bis auf einen rund drei Kilometer langen Teil im Bereich der Weserquerung bei Bad Oeynhausen, welcher erst nach dem Krieg realisiert wurde, gebaut und eröffnet. Insgesamt wurden im Zuge der Autobahn 230 Brücken realisiert.
Ab 1974 begann die Autobahn bereits an der niederländischen Grenze Straelen / Venlo. Auf dem Teilstück zwischen Kreuz Kaiserberg und Kreuz Oberhausen verlief die A 2 gemeinsam mit der A 3. Im Zuge der Nummerierung der Anschlussstellen, die im Jahre 1992 begann, wurden Doppelnennungen von Autobahnkreuzen, Autobahnanschlussstellen und Doppelbenennungen wie die Strecke zwischen Duisburg und Oberhausen als A 2 / A 3 bereinigt. Das Stück zwischen Venlo und Duisburg gehört heute zur A 40.
A 2 zu Zeiten der DDR[]
In der DDR war die Autobahn einer der Transitwege im Rahmen des Transitabkommens. Auf einer Reise-und Verkehrskarte der DDR von 1979 ist der Teilbereich der Autobahn zwischen dem Grenzübergang Marienborn und dem damaligen Abzweig Magdeburg (heute Dreieck Werder) nur mit einem T für Transitstrecke gekennzeichnet, auf einer späteren Karte (Reiseland DDR 1988) mit dem Zusatz E 30 für Europastraße. Für den internen Gebrauch trug die Autobahn die Bezeichnung A 11.
Während des Zeitraumes der Deutschen Teilung wurde über den Grenzübergang Helmstedt-Marienborn auf der Autobahn aufgrund der relativen Nähe zu West-Berlin der Hauptverkehr des Transitverkehrs abgewickelt.
Ausbau[]
Die A2 bei Gelsenkirchen-Erle
Aufgrund des immer steigenden Verkehrsaufkommens wurde die A 2 im Laufe der Jahre von ursprünglich zwei Fahrstreifen pro Richtungsfahrbahn auf jeweils drei Fahr- plus Seitenstreifen erweitert.
Im Jahr 1996 musste im Rahmen des Ausbaus bei der Erneuerung der Brücke über die Bahnstrecke Lehrte-Celle die Brückenbreite der Ursprungsbrücke von 1936 berücksichtigt werden. Dies führte dazu, dass heute östlich der Anschlussstelle Lehrte die linke der drei Fahrstreifen der Richtungsfahrbahn Braunschweig baulich getrennt verläuft.
Im Mai 2006 wurde der Ausbau zwischen den Anschlussstellen Gelsenkirchen-Buer und Herten fertiggestellt. Die sechsstreifige Verkehrsfreigabe zwischen den Kreuzen Dortmund-Nordost und Dortmund-Nordwest erfolgte Mitte 2007. Im Dezember 2008 konnte auch der Ausbau zwischen Hamm-Uentrop und Hamm abgeschlossen werden.
Aktueller Ausbauzustand[]
Auf der A 2 werden voraussichtlich ab Herbst 2010 vom Kreuz Oberhausen bis zum Dreieck Werder komplett sechs Fahrstreifen (drei pro Richtungsfahrbahn) zur Verfügung stehen. Bis dahin wird der Ausbau auf dem letzten verbliebenen vierstreifige Abschnitt – vom Kamener Kreuz bis zur Anschlussstelle Hamm – abgeschlossen sein.
Planung und Bau[]
Die Anschlussstelle Dortmund-Lanstrop, die nur als Zufahrt zur Mülldeponie im Dortmunder Nordosten gebaut wurde, ist lediglich als Halbanschlussstelle ausgeführt. Die Müllwagen der Entsorgung Dortmund GmbH fahren zu einem Großteil über die Autobahn an, verlassen die Deponie aber über innerstädtische Straßen. Deshalb ist hier ein Ausbau zum Vollanschluss geplant[1]. Der Bau kann frühestens 2013 beginnen, und wird voraussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen.
Besonderheiten[]
Der mittlere Grünstreifen ist auf der A 2 oft sehr breit (ca. 4–5 Meter). Auf einem kurzen Abschnitt am Kreuz Bad Oeynhausen (Kreuzung mit der A 30) sind die beiden Richtungsfahrbahnen sogar getrennt trassiert, so dass der Grünstreifen hier einige Dutzend Meter breit und mit Bäumen bewachsen ist.
In Beckum-Vellern kurz vor der Anschlussstelle Oelde überspannt die erste und somit älteste Balkenbrücke der Welt aus Spannbeton mit sofortigem Verbund die A 2. Sie wurde 1938 errichtet.
30 Meter lang, sechs Meter breit, auf massiven Betonpfeilern gelagert ohne freilich irgend etwas zu überspannen: Seit 1.10.2012 hat die 1938 gebaute erste Spannbetonbrücke der Welt ihren neuen Standort auf der Rastanlage Vellern. Wurde mit hohem technischem und finanziellem (310.000 Euro) Aufwand von ihrem angestammten Platz, einen Kilometer weiter Richtung Osten aus der Bauerschaft Hesseler dorthin geschafft. Und sorgt seither für Diskussionsstoff.
Die Dorfkirche im heutigen Ortsteil Exter der Stadt Vlotho wurde Pfingsten 1959 als erste evangelische Autobahnkirche Deutschlands eingeweiht.
Eine weitere Autobahnkirche wurde am 29. November 2009 in Hamm auf dem Gelände der Raststätte Rhynern (Nordseite) eingeweiht. Die im Jahre 1947 erbaute und 2005 stillgelegte, unter Denkmalschutz stehende Tankstelle wurde durch den Kirchenkreis Hamm zur Autobahnkapelle umgebaut. [2]
Die hohe Anzahl der polnischen Verkehrsteilnehmer brachte der A 2 den Spitznamen „Warschauer Allee“ ein.
Am 11. Dezember 2008 wurde im Bereich der „Talbrücke Lämershagen“ am so genannten Bielefelder Berg zwischen den Anschlussstellen Bielefeld-Sennestadt und Bielefeld-Zentrum eine Geschwindigkeitsüberwachungsanlage in Richtung Hannover in Betrieb genommen, da es in diesem Streckenabschnitt im Jahr 2008 insgesamt 450 Unfälle gab. Die Strecke ist durch ein Gefälle, welches sich in einer Kurvenlage befindet, einer der gefährlichsten Punkte der A 2. Obwohl auf der Strecke mehrfach Schilder vor dem Blitzer warnen, wurden im ersten Jahr rund 255.000 Temposünder erfasst, was der Stadt Bielefeld allein im ersten Jahr zusätzliche Einnahmen von etwa 10 Millionen Euro brachte.
Einzelnachweise[]
- ↑ Diskussion zum Vollausbau der AS Dortmund-Lanstrop
- ↑ Information Kirchenkreis Hamm zur Autobahnkapelle, abgerufen 10. Dezember 2009
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „Bundesautobahn_2“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 28. März 2010 um 11:30 Uhr (Permanentlink) und steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC-BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |
Weblinks[]
- Detaillierte Streckenbeschreibung der Bundesautobahn 2
- Bilder der A 2 in Fahrtrichtung Oberhausen
- Bilder der A 2 in Fahrtrichtung Berlin
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